Vereinsgeschichte

- Aus der Chronik der Sektion Wintersport der BSG Stahl Walzwerk Hettstedt –

Erich Weirauch, Maritta Brachhoff und Dieter Büchner

 

Bereits im Jahr 1950 wurde die Sektion Wintersport der BSG „Stahl“ Walzwerk Hettstedt gegründet.

Bei den meisten Sportfreunden bestand seit der Gründung der Sektion Wintersport großes Interesse am Skispringen. 1951 stand die Frage „Wo bauen wir eine Skisprungschanze“? Die Entscheidung viel für Mansfeld. Durch die Initiative von Otto Hendrich (damals Sektionsleiter) begann 1952 der Bau einer 15-25m Schanze in Mansfeld. Große Anteil am Bau hatten die Sportfreunde aus Mansfeld – Otto Hendrich, Franz Biemann, Anton Korn, Klaus Bartke, Walter Dungler. Beim Setzen des Anlaufturms unterstützen die Sportfreunde aus Hettstedt und Großörner. Den ersten Sprung wagte Sportfreund Weirauch – Zitat:“ der Turm hatte oben noch kein Geländer, durch zwei Bretter musste ich mich hindurchzwängen, man stand oben ganz frei, etwas Angst war doch dabei.“ Das erste öffentliche Springen war ein großer sportlicher Erfolg.

Am 15. Januar 1955 wurde die erste Kreismeisterschaft im Wintersport ausgetragen. Die Abfahrtsläufe fanden in Rammelburg und Biesenrode statt. Die Sprung- und Laufwettkämpfe wurden in Mansfeld ausgetragen.

Höhepunkt in den 50er Jahren waren die Landesmeisterschaften von Sachsen-Anhalt, ausgetragen in Schierke und Hasselfelde.

Im Jahr 1953 fand die 1. Wintersport-Spartakiade „Aktivist u. Stahl“ Brotterode statt. Hier nahmen die Sportfreunde Korn, Sommerfeld und Biemann teil.

Als Sportzentrum im Bezirk Halle wurde Friedrichsbrunn (Mitte der 50er Jahre) ausgebaut. Hier fanden regelmäßig die Bezirksmeisterschaften im Lang-, Sprung-, Abfahrts-, Staffel-, und Torlauf statt. Später auch die Bezirksspartakiaden. Die Sportfreunde Korn, Sommerfeld und Müller belegten bei Sprunglauf und Alpine Kombination gute Medaillenplätze. Bei den Langläufern bewährten sich die Sportfreunde Heine, Von dem Berg, Dammann, Edgar Walter, Ritzau, Wadsack, Chemnitz und Segnitz.

Im Jahr 1958 fanden die Kreismeisterschaften in Mansfeld auf der ‚Glück Auf‘ Schanze statt. An den Start gingen u.a. Anton Korn, Klaus Bartke, Erich Weirauch, Klaus-Dieter Heine und Hans Dungler. Beim Langlauf nahmen teil Eckart Segnitz, Werner Große, Klaus Kunert und die damals jüngste Starterin Uta Segnitz.

Leider wurde die ‚Glück Auf‘ Schanze Ende der 50er Jahre vernachlässigt und abgerissen. Den Schanzenrekord hielt Sportfreund Biemann mit 24m.

 

 

Am 29.September 1957 wurde mit dem Bau der Hasselbachschanze in Wippra begonnen. Die Projektierung der Schanze nahm damals der Sportfreund Hönl aus Gräfenhainichen vor. Gerhard Segnitz, Heinz Kühne, Willi Modesti und Günther Damman reisten nach Oberhof, wo Hans Renner ihnen wichtige Hinweise mit auf den Weg gab. Es wurden viele Festmeter Holz durch die Forstarbeiter geschlagen, dass eine breite Schneise entstehen konnte. Mit 100 Sprengungen wurde der 36m lange Anlauf aus dem Felsen herausgesprengt. Der Hasselbach wurde mit 15m Kanalisationsrohren umgeleitet. Mit 1000 M und großer Begeisterung wurde die damals größte Sprungschanze, mit einem kritischen Punkt von 35m, des Bezirks Halle gebaut. Hervorragenden Anteil am Bau hatten die Sportfreunde Kühne, Eisentraut, Chemnitz und Modesti.

Am 6. Januar 1963 wurde die Schanze mit dem ersten Schanzenrekord von 33m durch Peter Ott aus Rothenburg eingeweiht. Beim darauffolgenden Pokalsprunglauf am 10.02.1963 erhöhte Anton Korn den Schanzenrekord auf 33m. Als 1. Trainer der Skispringer fungierte Gerhard Segnitz. Er trainierte die Sportfreunde Anton Korn, Edgar Walter, Alex Sommerfeld, Hans Dungler, Werner Stöhr, Helmut Kolditz, Klaus Kunert, Eckhard Segnitz, Sportfreund Becker aus Belleben, Achim Brachhoff, Helmut Elster, Hartmut Wölfer, Manfred Müller, Peter Raddatz, Dieter Liebing, Lothar Heldt, Klaus Sanhen, Siegfried Hille, Dieter Kampa, Klaus Kaiser, Dietmar Ziegner, Ernst Kolditz, Peter Karnstedt, Helmut Gessing, Lothar Richter, Frank Götz, Siegmund Buchmann, Martin König und Manfred Heldt.

Im Jahr 1964 wechselten die Sportler Karl-Heinz Hähnel und Edgar Maulhardt nach Wippra. Als einziges Mädchen wagte sich Maritta Brachhoff auf die Schanze. In der DDR setzte sich so langsam das Mattenspringen durch. Es wurde versucht neue Matten anzuschaffen, so dass die Hasselbachschanze das ganze Jahr über besprungen werden konnte. Die Gelder wurden zur Verfügung gestellt und bis zum Herbst 1964 sollte die Schanze fertig sein. Am 18.10.1964 war es dann so weit und der erste Mattensprunglauf wurde ausgetragen. Skispringer aus Benneckenstein, Zella-Mehlis, Harzgerode, Brotterode, Rothenburg und Wippra gingen an den Start. Jedoch war der Aufsprunghang zu steil, dass im folgenden Jahr 1965 Gerhard Segnitz, Karl-Heinz Hähnel, Eckhard Segnitz und Helmut Kolditz sich dieser Arbeit annahmen. Doch auch diese Veränderung brachte nicht den gewünschten Erfolg und es machte sich erforderlich den Anlauf der Schanze neu zu konstruieren. Der Anlauf, der Aufsprung sowie Auslauf musste verändert werden. Gleichzeitig wurde neben der großen eine kleine K15m Schanze errichtet. Es war eine mühselige und langwierige Arbeit, welche im Jahr 1975 abgeschlossen wurde. Der Schanzenrekord wurde nach dem Umbau der Schanze von Sportfreund Dotzauer aus Eilenburg auf 42m verbessert. Besonderen Anteil hatte der Skisprungtrainer Karl-Heinz Hähnel aus Halberstadt. Durch seine gute Arbeit gingen die 1988 im Bezirk Halle dominierten Sportler Helmut Stöhr, Dieter Liebing und Holger Nebel hervor. Mitte der 70er Jahre wurden ca. 120 Mitglieder gezählt. Die Sektion Wintersport war zahlreich an Wintersportmeisterschaften im Bezirk und darüber hinaus im DDR-Maßstab der Sportvereinigungen -Stahl- beteiligt. Nach dem Sportfreund Hähnel nach Wernigerode wechselte wurde ohne Trainer gesprungen. Der Nachwuchs ging rapide zurück. 1977 stellte sich Sportfreund Klaus Kunert als Trainer zur Verfügung und interessierte durch Zusammenarbeit mit der POS Wippra Schüler für das Skispringen. Unter seiner Leitung wurde dann die kleine Schanze K6m gebaut. Aus der Nachwuchsgruppe stach als guter Springer Sportfreund Ostermann hervor.

Zu der Skisprunggruppe gehörte ein festes Team von Läufern, die anfangs von Klaus Kunert dann aber ebenfalls von Gerhard Segnitz trainiert wurden. Darunter: Gudrun Deutsch, Maritta Brachhoff, Irmtraut Liebing, Irmgard Kolditz, Siegfried Schönau, Annemarie Kolditz, Elvira Dorn, Marlit Hesse, Helga Müller, Ilona Oppermann und Ingo Eisentraut. Auch in Hettstedt formierte sich eine Trainingsgruppe, mit: Karin Tauer,Karin und Rolf Bayada, Gerd Kintzki, Edgar Pilz, Günter Böttcher, Roland Hölzer, Klaus-Dieter Ackermann, llothar Brombeer, Helmut und Karin Haft, Dieter Graumann, Bernd Trautmann, Petra Kintzi, Jürgen Tennstedt, Holger Schnurrbusch, Frank Rübesam, Manfred Ritzau, Rainer Sachse, Gerhard Modesti, Eckhard und Uta Segnitz. Trainer war hier ebenfalls Gerhard Segnitz. Während Ihrer Schulzeit trainierte Maritta Brachhoff in dieser Trainingsgruppe.

Oft ging es mit den Springern gemeinsam zu Wettkämpfen nach Rothenburg, Wernigerode, Harzgerode, Friedrichsbrunn und Annarode. Abenteuerliche Reisen mit Motorrädern standen auf dem Programm auf den drei Sportler mit Sprungski Platz fanden. Ebenso wurden Kinderwagengestelle zum Skitransport umgerüstet und hinter dem Motorrad hergezogen.

Später führte der Eintritt ins Berufsleben, Studium, Armeezeit und Familiengründungen die Gruppe auseinander. Aber ganz und gar Abschied vom Wintersport konnte kaum jemand nehmen. Gudrun Deutsch arbeitete vielversprechend im Nachwuchsbereich und brachte hervorragende Läuferinnen heraus. Dieser Gruppe gehörten Inge Krauspenhaar, Cornelia Liebing, Rüdiger Kolditz, Andreas Herold, Christian Riechers, Carsten Riechers, Kai Dockhorn, Ulf und Jens Döring an. Zwei weitere Laufgruppen trainierten in Mansfeld (Hans Dungler) und in Abberode (Rainer Becker).

In den Jahren 1984 – 1988 wurde der Mattenbelag einschließlich Maschendraht und Haken erneuert. Besonderen Anteil hatten daran die Sportfreunde Dieter Büchner, Eddi und Kurt Müller, Klaus Kunert, Erich Weirauch, Willi Modesti, Helmut Stöhr, Richard Herold, Roni Zwanzig und Edgar Walter.

Im September 1985 übernahm Maritta Brachhoff die Leitung der Trainingsgruppe Skisprung. Bei der Betreuung der Gruppe arbeiteten weiterhin Helmut Stöhr, Dieter Liebing und Roland Hölzer mit. Der Trainingsgruppe gehörten folgende Sportler an:

Karsten Knoblich, Christian Knoblich, Thomas König, Heiko Sanhen, Mathias Elster, Daniel Kunze, Sascha Hölzer, Tobias Ostermann, Sven Haberkorn, Jörg Berndt und Christian Böhme

Im November 1986 setzte ein Generationswechsel im Nachwuchsbereich ein. Helmut Stöhr, Dieter Liebing und Holger Nebel übernahmen die Trainingsgruppe Skisprung. Aktive Springer waren Florian Liebing, Oliver Nebel, und Johannes Stedtler.

Kai Dockhorn wurde im Jahr 1986 zur KJS-Halle delegiert und zeigte hervorragende Leistungen bei der DDR-Spartakiade.

 

Ein besonderes Andenken gilt den Sportfreunden Otto Eisentraut, Willi Modesti und Werner Stöhr, die unsere Sektion formten!